Nach 11 Jahren zog es uns erneut ins Altmühltal. Diesmal jedoch nicht auf den schönen, jedoch uns bereits bekannten Teil des Panoramaweges, sondern an einen uns bisher unbekannten Teil der Namensgeberin des Tales, der Altmühl.
In alter Tradition sammelte Oli uns wieder der Reihe nach ein und so starteten wir auf unsere Trekkertour 2022 bei Schoko um kurz nach 5:00 Uhr. Natürlich erst, nach unserem traditionellen Startfoto bei Schoko.
Vor uns lagen knapp 500 Kilometer und ca. 6 Stunden Autofahrt mit Pause. Nach der Frühstückspause gegen 8 Uhr im Restaurant zur goldenen Möwe (Mc D) übernahm Schoko wieder das Steuer und so konnten wir anderen Drei den Herrentag einläuten. Einige Biere / Radler später, erreichten wir kurz vor 11 Uhr unsere geplante Unterkunft „Hotel Gasthof Zur Krone“. Rechtzeitig genug, um Jörgs obligatorischen Sekt vor dem Tourstart zu trinken.
Eine halbe Stunde später machten wir uns, mit beladenem Getränkerucksack auf den Weg zum nächsten Fähranleger. 45 Minuten später standen wir, wie geplant, am Anleger Prunn-Nußhausen und warteten auf das Schiff, das uns nach Riedenburg bringen sollte. Eine gute Gelegenheit, das erstes Bier (aus dem Rucksack) zu trinken.
Mit einiger Verspätung sammelte uns das Schiff am Anleger ein und wir genossen die 25-minütige Fahrt nach Riedenburg. Von dort sollte unsere erste 8,5 Kilometer lange Wandertour zurück zum Hotel starten. Jedoch sind wir an der Eisdiele „Angelos Eis“ nicht vorbeigekommen, ohne dort noch kurz eine kulinarische Köstlichkeit im überfüllten Lokal zu uns zu nehmen.
30 Minuten später war es dann endlich wieder so weit. Wir setzten uns in Bewegung auf unsere erste Etappenwanderung auf dieser Tour. In südliche Richtung verließen wir Riedenburg auf dem Altmühltal Panoramaweg. Die vor uns liegenden 8,5 Kilometer, die normalerweise in ca. 2,5 Stunden abgelaufen wären, hatten sich doch deutlich verlängert. Wir hatten aber Zeit und so nutzten wir diese auch für einige Pausen auf der Strecke. Schließlich sollte der gefüllte Proviantrucksack leer am Hotel ankommen. Landschaftlich war der Weg wieder wunderschön. Links des Weges schlängelte sich die Altmühl entlang und zur Rechten waren interessante Fels-/Waldstrukturen zu bewundern.
Nach ca. 4 Kilometern, kurz vor der Klammhöhle, öffnete sich der Blick über die Altmühl hinüber zur Burg Prunn. Eine imposante Burganlage auf einem Juramassiv. Die Burgmauern sind direkt an der Felskannte errichtet worden, um feindlich gesonnenen Besucher das Erobern der Burg zu erschweren. Beindruckend steht dieses Bauwerk über der Altmühl. Dies war unser nächstes Etappenziel und es lagen weitere 2 Kilometer Wanderweg vor uns. Der Weg führte uns durch die Klamm und bot uns zahlreiche Fotomotive. (Fotos 7,8) Von dort ging es bergab hinunter zum Ufer der Altmühl. Wir erreichten Einthal und querten über eine Brücke hinüber nach Nußhausen. Der Ortsname kam uns sehr bekannt vor. Einige Stunden zuvor waren wir am Dampferanleger Prunn-Nußhausen.
Auf der anderen Uferseite ging es für uns in nordwestliche Richtung, bis wir einen kleinen Pfad hinauf in Richtung Burg Prunn erreichten. Auf diesem Weg erreichten wir 500 m später die Burg. In 80 Metern über der Altmühl hatten wir erneut einen fantastischen Ausblick, nur diesmal von der um 1200 erbauten Burg aus. Auf dieser Burg wurde, der Überlieferung zur Folge, die Viertälteste Handschrift des Nibelungenliedes gefunden, dem Prunner Codex.
Nach einer kurzen Besichtigung der Außenanlage und einem „schnellen“ Bier in der Hofschänke ging es weiter in Richtung unseres geplanten Hotels, an dem unser Auto auch stand. Die letzten 2 Kilometer unserer Tagestour waren nicht weniger schön, wie der Weg auf der anderen Uferseite.
Gegen 18:30 Uhr erreichten wir unser Hotel und freuten uns schon, unsere Zimmer zu beziehen und im Restaurant unser Abendessen einzunehmen. Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Nachdem wir unser Auto dort abgestellt hatten und auf der Wanderung waren, erreichte ein vollbeladener Bus mit Fahrgästen das Hotel. Für 80 % der Fahrgäste waren auch die Zimmer gebucht. Jedoch kamen mit dem Bus noch mehr Gäste an. Der Wirt entschied kurzerhand, unsere Zimmer an die restlichen Fahrgäste zu vergeben und uns einfach in einem ca. 20 Minuten entfernten Hotel umzuquartieren. Leider ohne das mit uns abzusprechen. Da zu diesem Zeitpunkt keiner von uns noch ein Auto lenken sollte, musste der Wirt auf seine Kosten den Shuttle zum Hotel und am nächsten Tag zurück zu unserem Auto organisieren. Oli verhandelte auch noch mit dem Wirt, dass wir als Entschädigung unser Abendessen kostenfrei bei ihm einnehmen konnten. Das Essen war sehr gut und die Getränke haben ebenfalls geschmeckt. Ca. 1 Stunde später wurden wir zum Landgasthof Schneider im Ortsteil Buch / Riedenburg gefahren.
Dies war eine gute Wahl. Die Ausstattung und das Ambiente des Landgasthofes waren hochwertiger als im Gasthof Krone. Das Familienhotel wurde von 3 Frauen geführt und war sehr geschmackvoll eingerichtet. Oli und ich bezogen unser Zimmer im Haupthaus, Jörg und Schoko ihr Zimmer im Nebenhaus. Anschließend trafen wir uns zu einem Abschlussbier und Tourauswertung im Restaurant. Wir waren uns alle 4 einig, dass wir Glück im Unglück hatten, mit der Umquartierung.