Nach einer erholsamen Nacht zeigte sich das Wetter von seiner schönsten Seite und wir hatten einen fantastischen Ausblick. Wir stärkten uns bei einem gut sortierten schmackhaften Frühstück. Die Klamotten wurden in den Rucksäcken verstaut und anschließend verließen wir das empfehlenswerte Hotel. Wir folgten weiter der Ausschilderung des Neckarsteiges. Ca. 1 ½ Stunden später liefen wir in 300 – 400 Meter Entfernung unterhalb des Hotels, in dem wir die Nacht verbracht hatten, vorbei. Wir trösteten uns damit, dass der Weg das Ziel ist. Auf der weiteren 18 Kilometer langen Tagesetappe nach Neunkirchen sahen wir das Hotel insgesamt 5 Mal. Unterwegs kamen wir erst an der Ludwig-Neuer-Hütte vorbei und später am Ernst-Hohn-Hütte.
Von beiden Orten hatten wir wieder einen tollen Ausblick auf den Neckar. Nach ca. 11 Kilometern erreichten wir das Ufer des Neckars und überquerten diesen über die Schleuse Rockenau. Auf der anderen Uferseite mussten die Höhenmeter wieder erklommen werden, die wir für die Überquerung des Neckars absteigen mussten. Nach weiteren knapp 3 Kilometern standen wir vor der Burgruine Stolzeneck. Wir liefen durch den ehemaligen Burghof, gingen über eine stählerne Außentreppe und einer im Inneren der Burgmauer verlaufenden Steintreppe bis hinauf auf die Verteidigungsmauer. Ein idealer Platz für eine Rast.
Noch weitere 4 Kilometer lagen vor uns, bevor wir das Tagesziel erreicht hatten. Der Weg war wirklich bemerkenswert. Mal ging es auf normalen Waldwegen, dann nur auf Pfaden am Hang. Es war eine Freude den Neckarsteig zu laufen. Immer wieder öffnete sich der Blick hinab ins Tal. Am Reihersee übte sich Oli im „übers Wasser laufen“.
Eine halbe Stunde später erreichten wir den alten Eberbacherweg. Ein letztes Selfie bevor wir unsere nächste Unterkunft erreichten.
Wir hatten uns an diesem Ort ein wenig Luxus ausgesucht. Das NaturKulturHotel Stumpf versprach uns einigen Komfort. Unsere beiden Doppelzimmer waren sehr ansprechend. Am Abend sollte sich jedoch noch herausstellen, dass Oli und ich noch einmal das Zimmer wechseln mussten. Dazu später mehr. Hotel hatte einen Wellnessbereich, den Jörg, Oli und ich natürlich ausprobieren mussten. Raus aus den Wandersachen und rein in den Bademantel. Handtuch über die Schulter und in den Hauslatschen hinunter in die Wellnessoase. Die nächsten Stunden entspannten wir in den Saunen und dem Ruhebereich im Garten. Pünktlich zum Abendbrot fanden wir uns im Restaurantbereich ein und genossen die Speisen und kühlen Getränke. Zu später Stunde gingen wir auf die Zimmer und wollten uns zur Nachtruhe betten. Doch leider mussten Oli und ich feststellen, dass in unserem Zimmer die Verdunklungsvorhänge fehlten. Wir meldeten dies bei der Rezeption und nach einiger Zeit kam der Hotelchef zu uns, um ebenfalls festzustellen, dass die Vorhänge fehlten. Er zog sich zunächst ratlos zurück, um zu überlegen. Vorsichtshalber kam auch noch einmal seine Frau schauen, um sich davon zu überzeugen, dass die Vorhänge fehlten. Oli und ich schauten uns an und waren gespannt, wer noch alles kommen wird. Doch zu unserer Freude kam der Chef zurück und bat uns ein Austauschzimmer mit Jalousien an. Bei der gemeinsamen Besichtigung des Zimmers fühlten wir uns in die 1970er Jahre zurück versetzt. Ein krasser Gegensatz zu unserem eigentlichen Zimmer. Wir ließen uns durch den Chef mit 2 Bier bestechen und zogen in das Zimmer um. Wir wollten ja nur noch schlafen. 🙂