2002 fiel unsere Wahl erneut auf den Thüringer Wald. Doch diesmal fand unsere Tour (auf Grund einer Familienfeier und Urlaub) erst vom 22.- 24.06. statt. Jörg freute sich darüber, da er am liebsten jede Tour in der wärmeren Jahreszeit machen würde. Am 22.06. saßen Thorsten, Oli, Jörg und Schoko (!!) in Olis BMW und „flogen“ in den Thüringer Wald nach Tabarz, wo wir das Auto abstellten.
Nach der obligatorischen Flasche Sekt von Jörg ging es ab in die Wildnis. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten ist, dass es eine sehr lange Nacht werden sollte. Der Weg führte uns durch den Lauchagrund direkt auf den „Großer Inselsberg“. Höhenunterschied 526 Meter. Zum Abend hin waren wir auf der Suche nach einer geschützten Schlafstelle. Aber es war wie verhext. Entweder waren die Überdachungen zu klein, oder in den Schutzhütten wurde durch andere Wanderer Zelte auf-gestellt (damit die Zelte nicht nass wurden bei Regen). Erst Tief in der Nacht fanden wir endlich ein geeignetes Fleckchen für den Rest der Nacht.
Die ersten Sonnenstrahlen weckten uns ein paar Stunden später. Die Sonne blieb uns den ganzen Tag treu, was uns in den Mittags-stunden veranlasste, auf einem großen Stapel Holz eine ausgiebige Pause in der Sonne zu machen.
Der Aufbruch viel uns allen schwer. Berg auf, Berg ab verbrachten wir bis zum späten Nachmittag den Tag.
Oberhalb von Brotterode fanden wir eine gemütliche Schutzhütte mit fantastischem Ausblick über den Ort. Auf eine erneute Nachtwanderung war keiner von uns scharf und so blieben wir an diesem schönen Ort. Da wir für diese Tour zwei Flaschen „Schierker Feuerstein“ dabei hatten, leerten wir gemütlich (zu drei 1/2) an diesem Abend eine. Dies führte (wie zu erwarten war) zu großer Heiterkeit. An diesem Abend bekam Oli einen neuen Namen- “Selfklick-Man“. Entstanden durch seine häufigen Selbstauslöser-Fotos in allen möglichen und unmöglichen Stellungen.
In der Nacht hatten wir ca. 10m neben der Hütte Besuch von einigen Wildschweinen, was außer Thorsten keiner weiter bemerkte.
Am nächsten Morgen brachen wir ohne Frühstück auf, da wir uns laut Wander-karte in der Nähe einer Quelle befinden sollten. Nach einiger Zeit fanden wir auch die in Stein gefasste „Roh-Quelle“ nebst einem Tisch und einer Bank. Ein idealer Platz zum Waschen und Frühstücken. Frisch gewaschen und gestärkt wurde die weitere Route festgelegt und los ging´s.
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Als uns der Weg über einen Trimm-dich-Pfad führte, packte Oli und Thorsten der Ergeiz. Jörg dokumentierte in Bildern den Einsatz. (Als Thorsten vor einiger Zeit seiner zweijährigen Tochter Lara ein Bild von Oli beim „Liegestütz machen“ zeigte, sagte sie spontan „Oli sucht was!?“. Wahrscheinlich hatte sie recht. Vermutlich suchte er die Kraft für den nächsten Liegestütz.)
Etwas später öffnete sich der Blick auf die Sprungschanzen am Seimberg oberhalb von Brotterode. Wir nutzten die Gelegenheit, einmal den Blick eines Skispringers am Start zu genießen. Da Schoko nicht so „vergnügungssüchtig“ war und die Stufen bis hinauf in den Turm seinen Füßen nicht antun wollte, blieb er mit unseren Rucksäcken unten am Schanzentisch. Es war schon ein beeindruckendes Gefühl die steile Piste hinunter ins Tal zu sehen.
Der weitere Verlauf der Tour führte uns zum Trusetaler Wasserfall. Wir hatten den entferntesten Punkt unserer Trekktour erreicht. Uns war klar, dass vor uns noch ein ganzes Stück Wegstrecke an diesem Tag lag. Von dort aus mussten wir deutlich dichter an Tabarz heran kommen, um am nächsten Tag, ohne größere Schwierigkeiten, zurück am Auto sein zu können. Unser nächstes Etappenziel lautete Kleinschmalkalden. Nach einigen Stunden erreichten wir den Ort und durchquerten ihn ohne Verzögerung. Nach kurzer Absprache wurde unser Tagesendziel festgelegt.
Bis zum Großen Jagdberg wollten wir noch kommen. Tatsächlich erreichten alle die „Zielgerade“. In der Schutzhütte „Am Jagdberg“ richteten wir unser Nachtlager und vor der Hütte gab es noch das übliche Abendbrot. Bei Einbruch der Nacht, krabbelte jeder in seinen Schlafsack und freute sich schon auf die nächste Nacht in einem richtigen Bett. Die Nacht verlief ohne nennenswerte Ereignisse.
Am nächsten Morgen verlief der Weg zurück zum Auto durch wildromantische Landstriche bis hin zu steil ins Tal abfallende Felswände, auf deren Gipfel wir noch zu unseren „Felsenfotos“ kamen.
In den Mittagsstunden erreichten wir das Auto, das uns im „Tiefflug“ wieder nach Berlin brachte.
Ein weiteres Mal schauten wir stolz zurück auf unsere Leistungen und darauf, dass auch auf dieser Tour keine negativen Zwischenfälle eintraten.
Nachtrag: Auf dieser Tour sind einige von uns von Zecken gebissen worden, was sich bei Oli und Thorsten später noch bemerkbar machen sollte. Zwei der Zecken trugen die Borrelien in sich, was dazu führte, dass bei Thorsten die Borreliose ausbrach. Diese konnte aber sofort behandelt werden. Oli´s Bluttest ergab auch erhöhte Werte, machte sich aber nicht weiter bemerkbar. Gegen die deutlich gefährlichere FSME (Früsommer-Meningoenzephalitis) haben Oli und Thorsten sich schon vor Jahren vorsorglich impfen lassen.