The Trekker – Wandertouren

Wandertouren in Europa

16. Tour – 2011 – Altmühltal

2011 - Altmühltal Panoramaweg

2011 - Altmühltal Panoramaweg

28.05. – 01.06. 2011

Nach der anspruchsvollen Tour aus dem vorigen Jahr sollte es in diesem Jahr etwas ruhiger zugehen und nicht so hoch hinaus. Zwei von uns baten um eine kleine „Verschnaufpause“ bevor wir wieder anstrengendere Touren planen.

Seit Jahren hatten wir das Altmühltal schon in die „möglichen Touren“ aufgenommen und so wurde es in diesem Jahr unser Trekkerziel.

Das Altmühltal befindet sich ca. 500 Kilometer südlich von Berlin. Dies bedeutete für unsere Zeitplanung, wieder ein früher Tourenstart.

Tag 1:

2011 - Startsekt

2011 - Startsekt

Pünktlich um 6.00 Uhr starteten wir vier bei Schoko und waren nach der obligatorischen Frühstückspause bei MC D gegen 11.30 Uhr in Kelheim. Auf dem Parkplatz des Anlegers der Donauschifffahrt akklimatisierten wir uns mit Jörgs Flasche Sekt und starteten pünktlich gegen 12.30 Uhr unseren 7 Kilometer langen Fußmarsch entlang der Donau zum Kloster Weltenburg

Wie immer, ließen wir die erste Etappe ruhig angehen und genossen bei „Bier- und Flachmannpausen“ den Uferweg flussaufwärts.

2011 - Sandbankpause

2011 - Sandbankpause

Drei Stunden später standen wir auf Höhe des Klosters. Es gab nur ein Problem. Zwischen uns und dem Kloster schlängelte sich die Donau hinein in die Weltenburger Enge. Durch die frühzeitige gute Planung wussten wir jedoch, dass ein Stück flussaufwärts eine Fähre die Wanderer „überholt“. 20 Minuten später saßen wir auf der Fähre und genossen die kurze Fahrt über die Donau.

2011 - Kloster Weltenburg

2011 - Kloster Weltenburg

2011 - Fährfahrt über die Donau

2011 - Fährfahrt über die Donau

In der Rezeption bekamen wir unsere Zimmerschlüssel und die Wegbeschreibung durch die zahlreichen Gänge und Treppen zu unseren beiden Zimmern auf der anderen Seite des Klosters.

Die Zimmer lagen auf der Seite, auf der man direkt auf die Donauschlinge schauen konnte, wenn da nicht das verkleidete Baugerüst vor unseren Fenstern gewesen wäre. 🙁

Aber wir hatten ja eh nicht vor, lange auf den Zimmern zu verweilen. Der Ruf des weltberühmten Weltenburger Bieres hatte auch unsere Ohren und Sinne erreicht.

2011 - Klosterkirche St. Georg

2011 - Klosterkirche St. Georg

Um den kulturellen Teil des Klosters nicht zu vernachlässigen – schließlich befanden wir uns in der ältesten klösterlichen Niederlassung Bayerns – schauten wir uns erst noch die sehr beeindruckende Klosterkirche St. Georg an.

Nach der Besichtigung der Kirche standen wir im Klosterhof und versuchten, zwischen den Massen an Tagestouristen einen Tisch für uns zu ergattern. Natürlich gelang uns das und wenig später stand es vor uns, unser erstes Weltenburger Bier. 🙂 Wir stimmten alle überein, dass der Gerstensaft aus der ältesten Klosterbrauerei der Welt sehr mundet. Seit 1050 wird in diesem Kloster bereits nach dem bayerischen Reinheitsgebot Bier gebraut.

2011 - Hofgastgarten im Kloster Weltenburg

2011 - Hofgastgarten im Kloster Weltenburg

2011 - Weltenburger

2011 - Weltenburger

Gegen 17.00 Uhr ebbte langsam die Touristenflut ab. Die meisten von ihnen mussten mit dem Schiff wieder zurück nach Kelheim. Es wurde ruhiger und deutlich angenehmer. Die Hektik wich der klösterlichen Ruhe und so konnten wir in aller Ruhe unser Abendbrot und noch das ein oder andere Weltenburger Bier genießen.

Thorsten hatte leider wieder einmal Pech auf dieser Tour. Er bekam einen Schluckauf, der ihn auf der ganzen Tour mal mehr, mal weniger begleitete.

Nach dem Abendbrot nutzen wir noch die Abendsonne und gingen hinunter auf die Kiesbank an der Donau und ließen dort den Abend ausklingen.

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Tag 2:

2011 - Weltenburger Enge

2011 - Weltenburger Enge

Nach einem kleinen Frühstück im Speiseraum packten wir unsere Rucksäcke und schlenderten hinunter zum Schiffsanleger. Pünktlich um 10.10 Uhr legte das Schiff ab, und wir genossen die halbstündige Fahrt durch die Weltenburger Enge (mit Weltenburger Bier) auf der Donau hinunter nach Kelheim.

Am Vortag ging der Wanderweg oberhalb der Felsen entlang, da es an den steil abfallenden Felsen keinen Weg entlang der Wasserkante gab. Nun hatten wir den Blick von der Donau hinauf und konnten so die bizarren Felsformationen bewundern, auf denen wir tags zuvor gewandert sind.

2011 - Befreiungshalle Kelheim

2011 - Befreiungshalle Kelheim

Die vor uns auf den bewaldeten Hügel liegende Befreiungshalle bei Kelheim kam immer näher und damit auch das Ende unserer Flussfahrt.

Wir verabschiedeten uns von der Donau und fuhren mit dem Auto ins Altmühltal nach Beilngries. Unser Tagesziel war das 17 Kilometer entfernte Kinding, das wir bis 18.30 Uhr erreicht haben mussten. Denn dann fuhr der letzte Bus zurück nach Beilngries, wo wir gerade das Auto abstellten. Gegen 12.00 Uhr hatten wir den Rucksack wieder auf dem Rücken und marschierten los.

2011 - Wanderung nach Pfraundorf

2011 - Wanderung nach Pfraundorf

Über die ebenerdigen Wege zwischen ausgedehnten Feldern kamen wir gut voran und hatten dadurch einen kleinen Zeitpuffer für den noch bevorstehenden Aufstieg auf den 150 Meter höher liegenden weiteren Verlauf des Panoramaweges. Eine Stunde nach dem Start legten wir wieder eine Pause ein, um uns für den baldigen „Aufstieg“ Mut anzutrinken.

2011 - Danke für's Fahren

2011 - Danke für's Fahren

Bei jeder Gelegenheit zum Anstoßen auf der Tour tranken wir auf Schoko, wenn er später noch das Auto fahren durfte, mit dem Spruch „Schoko, danke für’s Fahren. Prost.“

2011 - Höhlenforscher

2011 - Höhlenforscher

Nach ca. 2 Stunden liefen wir durch Pfraundorf und anschließend bergauf auf eine Hügelkette, die parallel zur Altmühl verlief. Unterwegs kamen wir an einer über dem Weg liegenden Höhle vorbei, die über eine Leiter erreichbar war. Natürlich wollten wir sehen, was es in der Höhle zu sehen gab. Also Rucksäcke abgestellt und die Leiter hinauf. Der Aufwand lohnte sich aber nicht. Wir kletterten die Leiter wieder hinab und folgten dem Weg weiter bergauf.

Oben angekommen hatten wir von einem Aussichtspunkt einen wunderbaren Blick über das ganze Altmühltal.

2011 - Aussichtspunkt

2011 - Aussichtspunkt

2011 - Schöne Aussichten

2011 - Schöne Aussichten

2011 - Pause am Aussichtspunkt

2011 - Pause am Aussichtspunkt

Unter uns sahen wir die Altmühl und den Pfraundorfer See. Ein idealer Punkt für eine weitere Trinkpause.

Frisch gestärkt liefen wir auf der Anhöhe nach Westen in Richtung Kinding weiter. Vereinzelt kamen wir an Sichtschneisen vorbei, durch die wir hinab ins Tal schauen konnten. Einige Kilometer weiter verließen wir langsam die Anhöhe und gingen hinab ins Tal. Bei unserem Abstieg fiel uns auf, dass unsere Rucksäcke noch immer ziemlich schwer waren.

2011 - Gewichtsverlagerung

2011 - Gewichtsverlagerung

Wir entschieden uns, an einer Bank etwas für die Gewichtsreduzierung zu unternehmen. Einen halben Liter Bier später fühlten wir uns leichter und bereit für den letzten Teil des Weges nach Kinding. Eigentlich hatten wir ja nur eine Gewichtsverlagerung vorgenommen, aber an der Stelle, wo sich nun das Bier befand, fühlten wir uns beschwingter und leichter. 🙂 Unser Weg führte uns weiter über die Felder, die zwischen den Hügelketten eingebettet lagen. Am Eingang der Ortschaft Kinding kamen wir an einem Wassertretbecken vorbei, das direkt in die Altmühl integriert wurde. Wir hatten noch eine Stunde Zeit, bis der Bus abfahren sollte und schon waren Oli und Thorsten bis zu den Knien im eiskalten Bachwasser.

2011 - Kneippbecken in Kinding

2011 - Kneippbecken in Kinding

Schoko und Jörg hatten keine Lust ins Wasser zu gehen. (Eigentlich!)

Jörg musste jedoch seine Meinung ändern. (Notgedrungen!)

In seinem Schrittzähler war eine Alarmfunktion integriert. Diese konnte aktiviert werden, indem an der Seite des Gerätes ein Stift herausgezogen wurde. An dem Stift befand sich eine Handschlaufe, die Oli spontan herauszog. Dadurch fing sein Schrittzähler an, alarmierend zu piepen. Jörg konnte den Alarm nur abstellen, in dem er den Stift wieder in das Gerät steckte. Dieser Stift (inklusive Handschlaufe) befand sich jedoch bereits in der Mitte des Wassertretbeckens, auf einem Geländer. 🙂

Notgedrungen musste er nun also auch in den Bach. Schuhe aus und ab ins Wasser. Na und wenn man schon mal im Wasser ist, kann man ja ruhig noch 1-2 Runden durchs Becken laufen. Nun kam es dazu, dass Oli nicht nur an den Stift des Schrittzählers kam, sondern an das ganze Gerät. Aus Übermut tat Oli so, als wollte er den Schrittzähler im hohen Bogen in die Altmühl werfen. (Wie heißt es doch so schön: Übermut tut selten gut.)

Oli holte aus und tat so als ob er werfen würde. Den Schrittzähler hielt er fest in der Hand. Das dachte er zumindest!

Doch plötzlich befand sich dieser auf dem Weg in Mitte des Baches. Upps!

Da schwamm er nun bachabwärts der Staustufe entgegen, die direkt vor uns war.

Oli versuchte, den Schrittzähler noch vor dem kleinen Wasserfall zu erreichen, und er schaffte es.

2011 - "Not amused"

2011 - "Not amused"

Jörg war „not amused“ und es fiel ihm schwer, Olis Beteuerungen zu glauben, dass er das wirklich nicht vorhatte. Oli wollte wirklich nur so tun, als ob er warf.

Im Schrittzähler plätscherte nun leise vor sich hin echtes Altmühlwasser und die LCD-Anzeige verabschiedete sich erst einmal. „Das kriegen wir schon wieder hin“ versuchte Oli Jörg zu beruhigen. „Na da bin ich ja mal gespannt“, war seine Antwort.

Pünktlich erreichten wir den Bus und fuhren zurück nach Beilngries.

Um 19.00 Uhr saßen wir wieder im Auto und fuhren nach Pappenheim, wo sich unser nächstes Nachlager befand. Da Schoko wieder einmal fuhr, konnte Oli sich die ganze Zeit mit dem Schrittzähler beschäftigen. Schiebedach auf und ab in den Fahrwind mit dem Zähler. Siehe da, als wir im Gästehaus Engeler ankamen, funktionierte der Schrittzähler tatsächlich wieder. Jörg konnte es kaum glauben und war sehr skeptisch, ob er wirklich wieder richtig in Ordnung war. Alles funktionierte wieder tadellos, sogar der Alarm.

2011 - Burg Pappenheim

2011 - Burg Pappenheim

Unsere beiden Dachzimmer waren sehr geräumig und von einem Zimmer aus hatten wir direkten Blick auf die Burg Pappenheim.

 

 

 

 

 

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Tag 3:

Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück fuhren wir zu unserem nächsten Startpunkt nach Solnhofen. Auf der Fahrt rief Thorsten schon einmal die Firma Rehm in Dollnstein an und meldete uns für den Transfer von Altendorf nach Dollnstein an, die an diesem Tag gebucht war.

2011 - Erste Pause des 3. Tages

2011 - Erste Pause des 3. Tages

Direkt am Bahnhof Solnhofen stellten wir das Auto ab und überquerten erst die Bahngleise auf dem Übergang und anschließend die Altmühl über eine Brücke. Auf der anderen Seite folgten wir der Benediktstraße bergauf, bis wir den Altmühltal-Panoramaweg erreichten. Auf diesem verließen wir Solnhofen und nutzten die erste Rastmöglichkeit für ein stärkendes Bierchen.

Der anschließende Weg wurde immer schmaler und schlängelte sich am Hang entlang. Nach einiger Zeit hatten wir die „12 Apostel“ erreicht. Wir standen auf einer steil abfallenden Felsformation, die uns – selbstredend – sofort zu unseren obligatorischen Felsenfotos einlud.

2011 - Felsenfoto Oli

2011 - Felsenfoto Oli

2011 - Felsenfoto Thorsten

2011 - Felsenfoto Thorsten

2011 - Felsenfoto Schoko

2011 - Felsenfoto Schoko

2011 - Weg nach Altendorf

2011 - Weg nach Altendorf

Von dort oben hatten wir einen fantastischen Ausblick in das Altmühltal. Direkt unter uns verliefen die Straße und daneben die Altmühl. Nach einem ausgiebigen „Photo shooting“ wanderten wir weiter auf dem Panoramaweg nach Esslingen. Dort verließen wir den ausgeschilderten Weg und liefen weiter nach Altendorf. Der wenig auffällige Weg parallel zur Altmühl und den Bahngleisen wurde von uns im Eiltempo absolviert. Zum einen wollten wir die Strecke in der brennenden Sonne schnell hinter uns bringen und zum anderen unser nächstes Highlight der Tour erreichen.

In Altendorf angekommen, navigierten wir uns zum ganz neu eröffneten Zeltplatz Hammermühle, wo unser Transfer nach Dollnstein beginnen sollte. Ein zweiter Anruf bei Frau Rehm war nötig, damit die sehr nette und freundliche Dame den Transporter los schickte. 20 Minuten hatten wir Zeit. Also lange genug für ein frisches kühles Bier im Schatten, nach der Wanderung in der Sonne.

20 Minuten später holperte der Kleinbus, inklusive Anhänger, über die neu angelegte und staubige Zufahrtstraße. Auf dem Anhänger befand sich unser Transportmittel für die nächsten Stunden.

Ein 4er-Kanadier, in dem wir den Rest der Strecke bis zu unserer nächsten Übernachtung flussabwärts fahren wollten. Um den „Spaßfaktor“ so groß wie möglich zu halten, wählten wir im Vorfeld einen 4er-Kanadier und nicht zwei 2er-Kandier. Eine gute Wahl, auch wenn das Boot verdächtig tief im Wasser lag. Unser Gepäck gaben wir dem Fahrer des Kleinbusses mit nach Dollnstein, wo wir 2-3 Stunden später ankommen sollten. Nach einer kurzen Einweisung, ließen wir das Boot an einer seichten Stelle der Altmühl zu Wasser. Alle Vier kamen trocken und unbeschadet ins Boot – was nicht unbedingt selbstverständlich war. Jeder bekam ein Paddel in die Hand und los ging es. Die erste Herausforderung lag bereits vor uns. 10 Meter weiter mussten wir die erste Stromschnelle überwinden. Eine echte Herausforderung für uns 4 Aquanauten. Dank unseres jahrelang geübten Zusammenspiels 🙂 fanden wir schnell die Wasserrutsche durch die Stromschnellen und ganz souverän steuerten wir das Boot durch die Turbulenzen.

2011 - Gemütliche Flussfahrt

2011 - Gemütliche Flussfahrt

Flussabwärts genossen wir die Fahrt und hatten viel Spaß auf der Fahrt. Zwischendurch machten wir hier und da ein paar Pausen. Auf einer der Pausen ging Jörg kurzfristig verloren, den wir nach einer Suchaktion leider nicht wieder fanden. Erst als wir langsam weiter flussabwärts fuhren, fanden wir ihn am Ufer. Er brauchte mal eine „kleine Auszeit“ von uns, die am Abend noch einmal ausgewertet wurde. Vollzählig besetzt fuhren wir weiter, und ein Hinweisschild kündigte nach einiger Zeit die nächste Stromschnelle an.

2011 - Aufgelaufen ...

2011 - Aufgelaufen ...

Wir durchquerten auf der Altmühl gerade einen Campingplatz, als nach einer scharfen Linkskurve die Stromschnelle vor uns lag.

Diese Schnelle war deutlich schwieriger als die zuvor, und die Passage, eine so genannte Wasserrutsche, befand sich in der Mitte der Altmühl und sah ganz schön steil aus. Vor uns befanden sich noch zwei weitere Boote, die die Untiefen überwinden wollten und mussten. Das erste Boot kam gut in die Passage und glitt immer schneller werdend hinab. An der Stelle, an der die Passage in den normalen Bachlauf überging passierte es. Der Bug des Bootes tauchte durch die Geschwindigkeit zu tief ein, und das Boot lief in Sekunden voll Wasser und kenterte. Die zahlreichen Schaulustigen am Ufer hatten Ihre Freude und gaben dies auch lauthals kund. Wir schauten uns an und bekamen ein komisches Gefühl in der Magengegend. Alle Augen richteten sich nun auf das zweite Boot. Auch unsere, in der Hoffnung, aus den Fehlern der anderen zu lernen.

Sie steuerten die Passage an und kamen fast gerade hinunter. Aber eben nur fast. Am Ende der Passage ereilte sie das gleiche Schicksal wie das erste Boot. Nur mit dem Unterschied, dass sie nicht kenterten, sondern nur voll liefen. Am Ufer setzte sofort wieder das Gelächter ein und es klang, als ob plötzlich doppelt so viele Schaulustige dort standen. Ob es uns nur so vorkam, weil wir als nächste an der Reihe waren???

Als die Besatzung des zweiten Bootes das Ufer erreichte und mit dem Ausschöpfen begann, drehten sich alle zu uns um und starrten uns an. Vier Mann in einem Kanadier das sah wohl vielversprechend für eine spektakuläre Kenteraktion aus. Alle starrten uns an.

Uns war klar, dass das kritischste Stück der Übergang von der Passage zum ruhigen Bachlauf war. Also die Stelle, an der unsere Vorgänger immer mit dem Bug ins Wasser tauchten. Eine kurze Lagebesprechung und wir versuchten unser Glück. Wir erreichten die Passage in optimaler Position. Durch unser Gewicht waren wir nicht so schnell wie die Boote davor, aber dafür lagen wir tiefer im Wasser. In dem Moment, wo wir die Passage hinab rutschten, lehnten wir uns sofort alle nach hinten, um den Bug zu entlasten.

Das war genau die richtige Entscheidung. Der Bug tauchte leicht ein, war jedoch sofort wieder oben. Durch unseren Tiefgang konnten wir aber nicht verhindern, dass trotzdem eine Welle ins Boot schwappte. Sie war aber nicht so groß, dass wir dadurch in Bedrängnis kamen. Souverän fuhren wir weiter, vorbei an den Besatzungen der anderen Boote, die mit verstohlenen Blicken zu uns herüber schauten. Mit stolzgeschwellter Brust und einem breiten Grinsen in unseren Gesichtern fuhren wir weiter – die anerkennenden Blicke der Schaulustigen im Nacken spürend. 🙂 🙂 🙂

Das Wasser im Boot schöpften wir während der Weiterfahrt aus dem Boot und waren auf die nächsten Stromschnellen gespannt. Diese waren für uns „alte Hasen“ dann kein Problem mehr. Mit der nötigen Konzentration und Übung überwanden wir noch einige Stromschnellen. Nach einer weiteren Kurve sahen wir in der Ferne eine Brücke über die Altmühl. Laut den Beschreibungen von Frau Rehm, sollte dort die Vermietstation Rehm in Dollnstein liegen.

2011 - Gekentert ...

2011 - Gekentert ...

Übermütig und stolz, das wir nicht gekentert waren, paddelten wir dem Ende der Tour entgegen, als plötzlich das Unvermeidbare passierte. Einer von uns machte eine zu übermütige Bewegung und sofort lief Wasser auf der Backbord-Seite zu uns ins Boot. Eine abrupte Ausgleichbewegung der restlichen Besatzung nach Steuerbord ließ sofort das Boot kentern!

Angesichts dessen, dass die Endstation nur ca. 100 Meter von uns entfernt lag und die Temperaturen angemessen für eine Abkühlung waren, hatten wir nach dem ersten Schreck sehr viel Spaß beim Ausleeren des Bootes. Nur gut, dass wir unser Bier ausgetrunken hatten. Dadurch schwammen die leeren Dosen auf der Wasseroberfläche und wir konnten sie leicht wieder einsammeln. Nachdem das Boot wieder fahrtauglich war, brachten Jörg und Thorsten das Boot zu der auf der anderen Uferseite liegenden Mietstation. Schoko und Oli schwammen die Strecke hinunter bis zur Mietstation.

2011 - Badespaß

2011 - Badespaß

Nachdem wir das Boot an die sehr amüsierte Frau Rehm übergeben hatten, sprangen wir noch einmal alle in die Fluten der Altmühl. Das war wirklich ein Erlebnis, dass wohl keiner von uns vergessen wird.

Auf der Anlegerplattform trockneten wir uns und unsere nassen Sachen, bevor wir wenige Meter weiter zum Kirchenschmied gingen. Dort war unsere nächste Übernachtung gebucht.

Beim Abendbrot haben wir noch viel über die Ereignisse des Tages gelacht und waren alle der Meinung, dass es sich schon allein für die Kanadiertour gelohnt hatte, ins Altmühltal gefahren zu sein.

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Tag 4:

Unsere nassen Klamotten von der „Badetour“ am Vortag waren trocken und so konnten wir nach einem weiteren guten Frühstück unsere letzte Tagesetappe auf dieser Trekktour angehen. Vor uns lagen 15 Kilometer von Dollnstein nach Eichstätt.

Wir starteten gegen 9.00 Uhr und suchten den Einstieg auf den Panoramaweg. Laut Karte und Vermieter sollte dieser nur wenige hundert Meter weiter am Rande von Dollnstein vorbei führen. So war es auch, ohne Probleme fanden wir den ausgeschilderten Weg und verließen die Ortschaft.

2011 - Start nach Eichstätt

2011 - Start nach Eichstätt

Kaum hatten wir die letzten Häuser hinter uns, ging es auch schon wieder bergauf in Richtung Burgstein, einer Kalksteinformation. So sollten sich auch die nächsten Kilometer gestalten. Immer wieder ging es mal bergauf und mal bergab. Wieder ein Stück am Hang entlang und mal ein Stück im Tal zum nächsten Aufstieg. Die 15 Kilometer bis Eichstätt hatten es noch einmal in sich. Aber dank einiger Bierpausen ließen sich die Anhöhen gut meistern.

2011 - Aufstieg

2011 - Aufstieg

2011 - Anstrengender Aufstieg

2011 - Anstrengender Aufstieg

2011 - Willibaldsburg

2011 - Willibaldsburg

Auf unserem Weg durch Blumberg kamen wir an einem Steinbruch vorbei, in dem verwegene „Hobbyarchäologen“ nach fossilen Fundstücken suchten. Überall pickerte es in der großen Grube. Weiter dem Panoramaweg folgend, kamen wir langsam Eichstätt näher. Unter uns sah man die ersten Ausläufer der großen Stadt. Als wir den Geißberg umrundeten ging der Weg langsam bergab, und die Willibaldsburg in Eichstätt lag imposant vor uns im Tal auf dem gleichnamigen Berg.

Wir verließen den Panoramaweg, gingen hinunter ins Tal und folgten dem Flusslauf der Altmühl ins Zentrum von Eichstätt.

Gegen 13.00 Uhr kamen wir am Bahnhof Eichstätt vorbei, von dem aus wir am nächsten Tag zurück zum Auto nach Solnhofen fahren sollten. Der Tag war erst halb vorbei, und so entschieden wir spontan, direkt mit dem Zug nach Solnhofen zu fahren und mit dem Auto wieder zurück nach Eichstätt zu unserer Unterkunft zu fahren. Dadurch waren wir am Folgetag nicht so unter Zeitdruck. Das Timing war gut. 20 Minuten später fuhr der Zug, der uns in 15 Minuten nach Solnhofen brachte, ab. Dank Schokos Abstinenz hatten wir auch einen Fahrer. 🙂

Dadurch dass wir das Auto vorsorglich direkt am Bahnhof parkten, brauchten wir nicht viel Zeit zum Umsteigen und waren wenige Minuten später wieder auf dem Weg zurück nach Eichstätt.

2011 - Brauerei Gasthof Trompete

2011 - Brauerei Gasthof Trompete

Dank Navigationssystem fanden wir unsere nächste Herberge, den Brauerei-Gasthof „Trompete“ ohne Schwierigkeiten, und wir konnten umgehend unsere beiden Doppelzimmer beziehen.

Bis zum Abendbrot war noch genügend Zeit, um sich das Zentrum von Eichstätt anzuschauen. Der Brauerei-Gasthof befand sich direkt im Zentrum und so hatten wir kurze Wege zu den Sehenswürdigkeiten.

2011 - Marktplatz Eichstätt

2011 - Marktplatz Eichstätt

Auf dem Weg vom Leonrodplatz zum Domplatz kamen wir an einer Apotheke vorbei. Thorsten nutzte die Gelegenheit und steuerte direkt auf sie zu. Er hatte genug von seinem ständigen Schluckauf und die anderen auch. Das verabreichte Medikament zeigte jedoch nicht wirklich Besserung. Erst am Abend sollte es sich zeigen, dass der Schluckauf nachließ.

Nach einer ausgedehnten Ortsbesichtigung gingen wir zurück in den Brauerei-Gasthof „Trompete“, nahmen unseren vorsorglich reservierten Tisch in Beschlag und genossen unser Abendbrot. Natürlich probierten wir auch das Bier aus der ortsansässigen Brauerei. Schließlich hatten wir ja nicht umsonst diese Unterkunft gewählt. 🙂

Den restlichen Abend verbrachten wir in der sehr gut gefüllten und gemütlichen Gaststube und vertrieben uns die Zeit bis 0.00 Uhr. Denn um 0.00 Uhr hieß es dann noch einmal „Hoch die Tassen !!!“, und wir stießen auf Thorstens Geburtstag an. Nach dem die „Tassen“ geleert waren, fielen wir alle ziemlich erschöpft und müde in die Betten.

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Tag 5:

Nach einer erholsamen Nacht wachten wir auf, Thorsten sogar schluckauffrei.

Dadurch dass wir das Auto bereits am Vortag geholt hatten, konnten wir stressfrei frühstücken.

Sonst hätten wir uns beeilen müssen, pünktlich zum Bahnhof zu kommen um den Zug nach Solnhofen zu erreichen.

So ließen wir uns das leckere Frühstück genüsslich schmecken.

2011 - Gut gelandet

2011 - Gut gelandet

Kurz nach 9.00 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg. Oli „flog“ uns gut nach Hause und gegen 14.00 Uhr waren wir zurück in Berlin.

Im Rückblick war die Tour im Altmühltal nicht sehr anspruchsvoll. Es gab jedoch ein paar Highlights, für die es sich schon gelohnt hatte, dort hinzufahren. Ohne Zweifel war die Kanadiertour auf der Altmühl genau einer der Höhepunkte.

Definitiv musste die nächste Tour aber wieder anspruchsvoller werden und wir waren schon gespannt, wo es hingehen wird.

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