The Trekker – Wandertouren

Wandertouren in Europa

2020 – Karawanken – Kärnten – Österreich – Tag 2 – 27.09.2020

Start am Wurzenpass
Start am Wurzenpass

Vor uns lag eine sehr anspruchsvolle und lange Tour. 21 Kilometer, 7 Stunden Gehzeit, 1080 Höhenmeter bergauf und 1220 Hm bergab. Geplant war vom Wurzenpass über den Karawankenhöhenweg bis zum Baumgartnerhof zu wandern. Bedeutete früh aufzustehen. Oli stand um 6:00 auf und wir anderen Drei folgten um 6:30 mehr oder weniger zügig. Wie geplant, waren wir um 7:30 beim Frühstück, um das reichhaltige und sehr schmackhafte Frühstücksbuffet ausgiebig genießen zu können. Es gab alles, was das Herz begehrte. Nach einer Stunde verließen wir das Restaurant, denn wir waren um 9:00 Uhr mit dem Chefanimateur Ule an der Rezeption verabredet. Ule brachte uns mit dem Hotelbus bis zum Einstieg kurz vor dem Wurzenpass. Von dort startete unsere lange Wanderung.

Das Wetter war alles andere als freundlich, aber wenigstens ohne Schnee. Das sollte sich jedoch schnell ändern. Gleich zu Beginn der Wanderung hieß es 600 Höhenmeter aufwärts zu überwinden. Damit kamen wir auch wieder über der Schneefallgrenze. Nach einer Stunde liefen wir zu einer Hütte. Ein guter Platz für eine erste Rast.

Trekkerrucksäcke
Trekkerrucksäcke
Eisgekühlte Getränke
Eisgekühlte Getränke
Flieger auf dem Grenzstein
Flieger auf dem Grenzstein

Nach der Rast wanderten wir weiter bergauf und erreichten die grüne Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Dieser Grenzweg war für die nächsten Stunden unser Pfad. Von Grenzstein zu Grenzstein folgten wir dem verschneiten Weg. Oli machte auf jedem Grenzstein (und wirklich auf jedem!) eine „Flieger-Figur“. Schon bald machten sich Olis konsequente Trainingseinheiten zu Hause bemerkbar. Während wir anderen Drei mit der Kondition, mehr oder weniger, ein „angespanntes Verhältnis“ hatten, war für Oli diese Tour eine gute Trainingseinheit. Immer schön weiter bergauf peilten wir unser nächstes Etappenziel an – die Blekowahütte. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir dieses Etappenziel und unsere Schinken-Bier-Pause. Vor uns lagen noch 10 Kilometer und der höchste Punkt unserer Wanderung. Diese Pause hatten wir uns redlich verdient und so nutzen wir die überdachte Sitzgelegenheit für unsere Pause.

Blekovahütte
Blekovahütte
Rast an der Blekovahütte
Rast an der Blekovahütte

Nach einer halben Stunde gingen wir weiter, natürlich bergauf. Der höchste Punkt war ja noch nicht erreicht. Das Wetter hatte inzwischen etwas gewechselt und so hatten wir plötzlich einen fantastischen Blick ins Tal auf den Faaker See mit Sonnenschein.

Blick nach Villach
Blick nach Villach
Blick zum Faaker See
Blick zum Faaker See

Doch leider sollte dieses sonnige Wolkenloch nicht lange anhalten. Schon 20 Minuten später zogen, mit Hilfe eines unangenehmen kalten Windes, neue Wolke auf und hüllten uns wieder ein. Unser nächstes Ziel war die höchste Stelle unserer Tour – der Techantinger Mittagskogel (1931m).

Der Aufstieg war fast unendlich. Kalter Wind, Wolken, rutschiger Schneematsch und 1000 Höhenmeter in den Beinen. Aber wir haben es geschafft. Nach einem stolzen Gipfelfoto

Kurz vorm Gipfel
Kurz vorm Gipfel
Gipfelfoto Techantinger Mittagskogel
Gipfelfoto Techantinger Mittagskogel

und der Eintragung ins Gipfelbuch hieß es für uns nur noch so schnell wie möglich raus aus diesem eisigen Wind und dem Schnee. Von nun an ging es fast nur noch bergab und zwar die nächsten 2,5 Stunden. Uns war bewusst, dass auch bald das Tageslicht verschwinden würde und das wir vielleicht mit Taschenlampen laufen mussten. Deshalb versuchten wir die Strecke schneller zu absolvieren, soweit das im Schneematsch möglich war.

Wir hatten im Vorfeld mit Ule verabredet, dass wir uns melden, wenn wir am Baumgartnerhof ankommen und er würde uns dort abholen kommen. Zwischendurch kam von Ule immer mal die Anfrage, ob es uns gut geht und wo wir sind. Ein wirklich fürsorglicher Tourenguide. 😉

Abstieg im Schnee
Abstieg im Schnee

Auf den rutschigen Wegen gingen wir bergab, bis wir endlich die Schneefallgrenze erreicht hatten. Das war eine Erleichterung, dafür setzte die Abenddämmerung ein. Da wir gut vorbereitet waren, hatten wir natürlich Taschenlampen dabei, sodass wir die restlichen Höhenmeter auch hinter uns ließen. Als wir am Fuße des vor uns liegenden Hanges die Lichter des Baumgartners sahen, waren wir doch sehr erleichtert. Gegen 20:00 öffneten wir die Tür zum Gastraum des Baumgartners. Als wir eintraten wurden wir aus einer Ecke am Stammtisch mit einem kleinen Liedchen begrüßt.

( „Ein Prost, ein Prost, ein Prösterlein Prost, …“) Eine wirklich sehr erleichternde und fast schon befreiende Begrüßung. 😉

Ule war bereits vor Ort und wartete auf uns. Wir setzten uns zu ihm und einem weiteren Pärchen und erzählten von unseren Erlebnissen des Tages. Nebenbei stärkten wir uns und langsam kamen die „Lebensgeister“ bei dem einen oder anderen zurück. 🙂

Die Vorstellung am nächsten Tag vom Baumgartner wieder hinauf in den Schnee über Mitzi-Moitzi-Hütte, Malestiger Mittagskogel, Schwarzkogel und zurück zum Baumgartner zu laufen, gefiel keinem von uns. Ule erzählte, dass er für den nächsten Tag mit zwei Gästen eine Tour in Italien geplant hat. Der Ausflug sollte zu den „Laghi di Fusine“ führen. Dort ca. 1-2 Stunden die Seen umrunden und anschließend in Tarvisio Pizza essen. Spontan entschieden wir uns, mit Ule die Tour nach Italien zu machen. OHNE SCHNEE! Eine gute Gelegenheit, nach dem Abstecher in Italien, den Saunabereich im Hotel zu genießen. Somit war die Tourenänderung des nächsten Tages beschlossen. Nach unserer schmackhaften Stärkung im Baumgartner fuhren wir mit Ule zurück ins Dorfhotel Schönleitn und ließen den Abend in unserem Appartement ausklingen.

Weiter zu Tag 3

Nach oben